MOctoberfest XXX

Ein kleines Nebengebäude des Feierwerks in München ist der Schauplatz des Moctoberfest XXX. Das kostenlose Konzert hat die Metalszene aus ganz Oberbayern angelockt. Die gemütliche Location verbreitet den Charme eines größeren Wohnzimmers und die gute Laune ist allgegenwärtig. Es wird ein gelungener und abwechslungsreicher Abend werden. Bereits vor Beginn wird deutlich, dass Knaat die größte Fangemeinde haben, die hier das Release ihres ersten Albums feiern.

 

Asylum

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Asylum eröffnen den Abend und ziehen schnell das gespannt wartende Publikum auf ihre Seite. Die geneigten Headbanger geben sich bereits beim ersten Song der Mischung aus Hardcore und groovigem Death Metal hin. Allen voran schüttelt der Sänger das Haupthaar, sodass sich die Frage stellt, wie eigentlich die Brille auf seiner Nase hält. Das trockene Schlagzeug hämmert unerbittlich, die Gitarren sind laut und druckvoll, vielleicht etwas verwaschen. In den stärksten Momenten erinnert Asylums Musik an die makabere Stimmung von Debauchery und die Direktheit neuerer Sepultura. Passend dazu gibt’s noch ein „Roots“-Cover oben drauf. Überraschend gut gelungene Crossoverpassagen wie eine Reggaestrophe werten das Programm der jungen Band zusätzlich auf.

 

Funeral Throne

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Nun übernehmen Funeral Throne mit traditionellem Corpsepaint und Lederweste die Bühne. Die Black Metaller spielen zum ersten Mal außerhalb Englands. Das kräftige Schlagzeug böllert aus allen Rohren, die hohen Gitarren klirren. Es gibt komplexeren Raw Black Metal mit vielen langsamen, atmosphärischen Breaks zu hören. Die härteste Band des Bands präsentiert sperrige Melodien, erzeugt mehr eine Soundwand als Lieder im herkömmlichen Sinn. Das gefällt nicht jedem und so leert sich der Saal zur Hälfte. Deswegen hören viele leider auch nicht die astreine Interpretation von Slayers „Black Magic“. Für Genrefans war der Auftritt aber allemal lohnenswert.

 

Knaat

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Knaats Albumreleaseparty wird zur Feier im eigentlichen Sinn. Das Publikum drängt nach vorn und es ist für die Band kaum mehr nötig die Feierwütigen zu animieren. Eine Moshpit und eine Wall of Death mit vielen Teilnehmern sprechen für sich. Knaat spielen spritzigen, harten Pagan Metal. Das Keyboard wird es nicht so übertrieben eingesetzt wie bei den bayerischen Kollegen von Equilibrium, mit denen sich ein musikalischer Vergleich aufdrängt. Knaat überflügelt dabei den großen Bruder tatsächlich. Die Musik der jungen Band hat einfach mehr Pfeffer. Knaat haben ihren eigenen ausgeglichenen Stil gefunden, werden nie so bierseelig wie Korpiklaani, aber auch nie so ausufernd episch wie Ensiferum. Von diesen scheint zumindest das Bühnenoutfit „Oberkörperfrei mit Kriegsbemalung“ inspiriert. Die Gitarristen sind übrigens obendrein barfuß unterwegs. Die Doublebass ist knackig und wie das ganze Drumset fast permanent im Einsatz. Dazu pfeift die Liedgitarre folkige Melodien und  erzeugt eine nordische Stimmung. Die kunstvolle Art wie sie harten Black Metal mit fröhlichem Folk verbinden erinnert dabei ein wenig an Finntroll. Leider wirken die Gitarren, wie den ganzen Abend schon, minimal verwaschen. Das ist dem Publikum aber herzlich egal, das sich obendrein über gratis Met freuen darf.

 

Griffin L.O.G.

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Zum Abschluss spielen Griffin L.O.G. lässigen Gothic Rock im Stil von Samsas Traum. Die Musik ist ebenso pompös wie eingängig. Das Keyboard klingt passend ein wenig nach Geisterbahn, der stark betonte Rhythmus lädt zum Tanzen ein. Leider kommen sowohl das Keyboard als auch das Schlagzeug komplett vom Band. Einige Songs gehen mehr ins Elektonische Marke Rob Zombie, einige klingen stellenweise nach hartem Dark Metal. Die Doublebass wirkt dabei allerdings manchmal etwas aufgesetzt. Der Gesang reicht von aggressivem Growling bis hin zu clean und ruhig. Pünktlich um Mitternacht bekommt der Sänger ein Geburtstagsständchen vom verbliebenen Publikum. Viele sind nämlich bereits heim gegangen oder stehen müde in der Ecke. Immerhin wird der Rest gut unterhalten und bekommt noch „Keine Lust“ von Rammstein zu hören.

 

Fazit

 

Ein absolut gelungener Abend für lau. Fans der jüngeren Subgenres kamen komplett auf ihre Kosten. Das abwechslungsreiche Programm fand großen Anklang und auch draußen vor der Tür war stets beste Stimmung. Gerne wieder!

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