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CD-Review: Hangatyr – Helwege

Apr
13

Auf den Namen „Helwege“ hört das Album von HANGATYR welches mir hier heute vorliegt. Pagan-Black-Metal hat man sich zum Ziel gesetzt. Über die Umsetzung und ob dieses Ziel zufrieden stellend erreicht wurde kann man sich streiten.

 

Das Cover ist schön gestaltet, auch ein vernünftiges Booklet mit allen Lyrics liegt bei – hier hat man sich an gängige Standards gehalten – sehr schön! Auch beim Überfliegen der Titelliste fallen einem keine Besonderheiten auf: Winter, Frost und Schlittschuhfahren, Ahnengedöns und natürlich Göttergeschichten mit Heimdall – das Zeug welches man kennt wenn man mit derartiger Musik vertraut ist. Dagegen gibt es absolut nichts einzuwenden, damit macht man nichts falsch. Aber dennoch warten sicher viele Fans auf Bands die mal etwas andere Wege beschreiten. Ich persönlich hingegen fühle mich in diesen klassischen Gefilden jedoch ganz wohl und legte die Scheibe also nicht ganz ohne Vorfreude ein:

 

Das erste was einem aufällt ist der Drumcomputer. Dass der die Double-Bass wie ein Uhrwerk dahinstampft und die Blast-Beats ebenfalls gnadenlos und sauber durchknüppelt ist ja schön (und zu erwarten). Nur klingt das ganze leider furchtbar undynamisch. Jeder Schlag klingt genau gleich. Ein guter menschlicher Drummer hätte da wesentlich mehr Detailreichtum rausholen können. Insgesamt finde ich den Gesamtsound etwas drucklos.

 

Kompositorisch hingegen halte ich das Album dafür für eine Runde Sache: Nicht zu eingängig, aber auch nicht unnötig komplex. Man erkennt ein Schema, allerdings ohne dass einem ständig die selben Melodien in den Ohren hängen. Und sowas findet man im Pagan-Bereich nur recht selten. Auch an Abwechslung hat man gedacht: Im einen Moment hat man Blasts mit Geschrammel, im nächsten Takt ruhige, atmosphärische cleane Parts. Insofern ist es ist es schon nicht ganz unspaßig die Songs das ein oder andere Mal durchzuhören.

 

Wobei ich im selben Atemzug meinen nächsten Kritikpunkt anbringen muss: Der, zum Glück, sparsam eingesetzte Cleane-Gesang. Ich weiß ja nicht, entweder hat der Sänger sich geniert oder hatte schlicht keine Lust auf alle Fälle klingen besagte Passagen etwas herzlos und merkwürdig ausgesprochen. Vielleicht sollte man es beim nächsten Mal mit mehreren Mannen auf einmal probieren und dem ganzen etwas mehr Wucht und Mitsingfaktor zu verpassen.

 

 

 

Fazit:

Alles in allem kann ich sagen, dass wir hier mit HANGATYR eine Kapelle mit Potenzial haben welche jedoch bei „Helwege“ noch einige Schönheitsfehler begangen hat. Abwechslungsreiche, interessante und Spaß machende Kompositionen und saubere Saitenarbeit – das ist schonmal die halbe Miete. Jetz t noch etwas mehr Power im Gesamtsound, ein menschlicher Drummer (oder zumindest ein liebevollerer bzw. aufwändiger programmierter Drumcomputer) und leidenschaftlicherer Einsatz der Clean-Stimme und aus HANGATYR wird eine Band deren nächstes Album ich mir auch kaufen würde.

5 von 10 Trinkhörnern! HUMPPA!

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