Nach einem großartigen Jahr in Rosenheim und vier erfolgreichen Jahren in Kufstein, forderten die Veranstalter des TANZT!-Festivals die Münchner zum tanzen auf. Sechs Bands wurden angekündigt und man durfte sehr gespannt auf einen Abend voller tanzender und tobender Folk- und Mittelalter-Begeisterten sein.
In der Halle spielten die sechs Bands und im Club war ein großer Markt aufgebaut mit einer Bühne wo eine weitere Band spielte.
Desweiteren brachten Furor Gallico und Folkstone diverse Busse mit Fans aus Italien mit, um sie zu unterstützen.
Musica Immortalis
Die 7 Musiker aus München, waren die Opener des diesjährigen TANZT!-Festivals. Mit ihren Dudelsäcken, Flötten, der Gitarre, dem Bass und dem Schlagzeug, waren sie eine sehr gute Wahl um den Abend zu starten. Durch ihre Mischung aus Folklore und an den Metal angelehnten Sounds heizten Musica Immortalis das Publikum ordentlich ein. Mittels ihrer unterschiedlichen Instrumenten, haben sie jede Menge Abwechslungsreiche Lieder im Repertoir. Doch sollte die Sängerin einmal versuchen einen Ton zu treffen und den getroffenen vielleicht auch mal zu halten.
Furor Gallico
Zwei Gitarristen, einen Bassisten, eine Violinistin, eine Harfenspielerin, einen Whistle- und Bouzoukispieler, einen Schlagzeuger und jede Menge Sänger. So sieht die Besetzung bei den Italienern aus Mailand aus. Nach den folkigen und sanften Klängen vom Opener, spielten die acht Männer und Frauen von Furor Gallico zwar auch sehr viel Folk, welcher von dem tiefen Growling des Frontsängers begleitet wurde. Diese Kombination aus sehr folkloristischen Merkmalen und dem gutturalem Gesang, sorgte dafür das die Menge vor der Bühne regelrecht tobte und vor allem die mitgereisten Italiener unterstützen ihre Helden voll und ganz.
Troll Bends Fir
Die „Beer-Folk-Band“ aus St. Petersburg war als dritte Band angesagt und sorgte von Beginn an für Stimmung. Die 5 Russen ließen nichts anbrennen und sorgten während ihrer ganzen Spielzeit dafür, dass sich keiner der Zuschauer still halten konnte. Eine relativ unbekannte Band, dennoch kann sie mit jeder Band mithalten. Eine Gitarre, einige Whistles, eine Violine, ein Bass und ein Schlagzeug. Das reicht um eine Band aufzustellen, die sehr viel Partystimmung ins Publikum übergibt. Mit dem zum Teil versoffenen, rauchigem, aber in anderen Momenten auch sehr sauberen und hohen Gesang haben die Russen das TANZT!-Festival verzaubert.
Folkstone
Die zweiten und letzten Italiener des Abends bestiegen die Bühne und fingen sofort an mit ihren Dudelsäcken die Meute in Stimmung zu bringen. Begleitet von Schalmeien, Harfen, Gitarren, einem Bass und einem Schlagzeug lieferten die 9 Musiker aus Bergamo eine richtig gute Show. Die mittelalterlich-angehauchten Lieder begleitet von einer durchdringenden, starken Stimme sorgten für das gewisse Extra in der Menge. Die mitgereisten Anhänger grölten und schunkelten die ganze Zeit zu der Musik von Folkstone. Mit „Anime Dannate“ zu Beginn, über „Terra Santa“ und „Folkstone“ ging es dann zu ihrem letzten Lied „In Taberna“ hin. Jede einzelne Minute des Gigs wurde ausgenutzt um Stimmung zu machen.
Vroudenspil
TANZT! ohne Vroudenspil ist unvorstellbar. 2007 in Rosenheim mit dabei. 2008 – 2011 in Kufstein dabei und auch heuer in München mit am Start. Die vorletzte Band des Abends war nun dran ihre Größe zu beweisen. Mit ihren Schalmeien, Dudelsäcken, Gitarren, ihrem Bass, ihrem Schlagzeug und diversen Flöten machten sie sich auf die Reise in einen wunderbaren Auftritt vor einem stimmungsgeladenen Publikum. Die Freibeuter legten wie die vorherigen Bands sofort los und auch sie schafften es das Publikum weiterhin anzuheizen. Von Müdigkeit keine Spur. Das Publikum tanzte zu Liedern wie „Meute toter Narren“, „Rum für die Welt“ bis es mit „Der unwichtige Bösehold“ zu Ende ging.
Weiterhin spielten sie zwei Lieder von dem Album das nächstes Jahr erscheint, doch mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Ignis Fatuu
Die letzte Band des diesjährigen TANZT! waren die Nürnberger von Ignis Fatuu. Mit vielen unterschiedlichen Instrumenten und einem sehr klaren Gesang meisterten sie die Vorstellung. Es war eine solide Leistung bis zwei Lieder vor Schluss. Denn da verabschiedete sich Alexander Trappe und begrüßte Andreas „P.G.“ Haensel, den neuen Frontmann der Band. Dieser stellte sich kurz vor und spielte gleich zwei Lieder die nächstes Jahr auf der neuen Platte der Band erscheinen werden. Ein grosser unterschied zwischen den beiden Sängern ist ganz klar merkbar. Bleibt zu hoffen dass, wenn sie sich eingespielt haben kein Qualitätsverlust merkbar ist.
Fazit:
Die 20 Euro im Vorverkauf waren jeden Cent wert. Selten sieht man eine so gewaltige Stimmung wie auf dem diesjährigen TANZT!. Die Veranstalter haben sehr gute Bands ausgewählt, die keinen still stehen gelassen haben. Ein einzigartiges Konzert mit einzigartigen Bands.
Nächstes Jahr soll es im Backstage Werk stattfinden. Ich kann es nur empfehlen dort hin zu gehen.