Bereits das 6. Jahr in Folge fand das Wolfszeit Festival statt.
Die Anreise am Donnerstag gestaltete sich streckenweise etwas schwierig, vor allem, da die Security und Einweiser ziemlich patzig und unfreundlich waren, aber spätestens als der Ficken-Stand zur Party gerufen hat, war der Ärger auch verflogen
Als angenehmer Unterschied der Festival-Location Crispendorf fiel auf, dass Getränke~ und Essenspreise im Vergleich zu anderen Festivals sehr erschwinglich waren. Schnitzel mit Pommes und ähnliche Speisen konnten im Haus am Geländeeingang gegessen werden, in dem auch die After-Show Partys stattfanden. Weiterhin gab es einen Frühstücksverkauf in der Nähe der Duschen. Selbst auf dem Konzertgelände selbst waren die Preise günstig.
Einen würdigen Auftakt des Festivals lieferten am Freitag „Sintech“. Mit ihren düsteren Metalsound haben sie die richtige Stimmung reingebracht. Gerade die neuen Stücke aus dem Album „Schlampenfeuer“ haben einfach mitgerissen.
Einen wundervollen Übergang boten „Agrypnie“, deren düsterer Sound, welcher jedoch etwas ruhiger als der von Sintech war, aber die Stimmung weiter oben gehalten haben.
Wie wir nach „Agrypnie“ erfahren durften, litt der Sänger von „Menhir“ an einer Mandelentzündung, wodurch „Menhir“ leider nicht auftreten konnten. Dadurch wurde der Auftritt von „Dornenreich (Akustik)“ etwas verlängert. Als Entschädigung wurde eine Happy Hour an der Bar ausgerufen mit den tröstenden Worten, dass Menhir wahrscheinlich auf dem Wolfszeit 2013 auftreten werden.
„Dornenreich“ in ihrer Akustikformation begeisterten ihre Fans. Sie boten eine ungewöhnliche Mischung von klassischer Konzertgitarre mit Violine und Growling.
Ab 21 Uhr gaben sich dann die Norweger „Vreid“ die Ehre und heizten den Leuten richtig ein. Harte Riffs, ein klasse Stimme und eine Show, bei der niemand stillstehen konnte.
Nach einer etwas längeren Umbaupause enterten „Alestorm“ die Stage und ließen die Planken und brachten die Stimmung zum kochen. Stillstehen konnte da keiner mehr. – One more drink!
Die letzte Band am Freitag „Helrunar“ war ein würdiger Ausklang. Die ruhigeren Klänge stimmten alle auf eine angenehme, wenn auch kalte Nacht ein
Samstag begann es um kurz nach halb eins mit „Thorondir“. Die 2007 gegründete Pagan-Metal Band brachte gute Stimmung rein. Ein guter Sound, schnelle Riffs und eingehende Texte luden zum mitfeiern ein.
Härter ging es dann mit „Wandar“ weiter. Der solide Black Metal, den sie spielten fügte sich gut in das Line up, bleibt zu hoffen auch künftig von den Jungs etwas zu hören.
Mit etwas Verspätung traten „Darkestrah“ auf. Der Auftritt gehörte nicht zu meinen Favoriten, obwohl man ihnen einen Mangel an Ideen keinesfalls ankreiden kann, so ist das Gesamtbild doch ausbaufähig.
Am Nachmittag betrat die italienische Folk Metal Formation „Krampus“ die Bühne. Sie verstanden es gekonnt eine interessante Instrumentenauswahl mit schnellen Riffs und ruhigen Klängen zu einem mitrreissendem Klangerlebnis zu kombinieren.
Ein bald nicht mehr Geheimtipp, von dem man sich dringend ein eigenes Bild machen sollte.
„Obscurity“ habe ich leider nicht wirklich mitbekommen, der Campingstuhl lud zum verweilen ein, zumal wie von Geisterhand ein Bier in den Dosenhalter gewandert ist ^^
Der Auftakt zum letzten Abend mit „Arkona“ hätte nicht besser gewählt werden können. Die russische Pagan Metal Band luden zu einem hitzigem Klangfanal ein, angeführt von Mashas guter Laune geriet die Menge ins toben und mobilisierte letzte Energien. Selten hat man eine Frau gehört, die so gut Growlen kann.
Stimmig war auch der Anschluss durch „Riger“. Die Jungs aus Frankfurt(Oder) kochten die Atmosphäre mit ihren klaren Texten und sauberen Riffs nochmal richtig gut auf.
„Debauchery“ fielen soundtechnisch etwas aus dem Rahmen und auch sonst waren wir besseres von ihnen gewöhnt. Die sonst ausgelassene Stimmung wollte nicht aufkommen.
Als Atempause für den Pit, doch keinesfalls fürs Ohr folgten „Dornenreich“ mit ihrer Rockshow. Nach einer so energiegeladenen Band wie „Debauchery“ war diese Musik fast ein bisschen zu ruhig, begeisterte die Fans jedoch ausnahmslos.
Eine fantastische Show lieferten „Ensiferum“ ab. Nachdem die Stimmung bei „Dornenreich“ doch eher gedrückt wirkte standen sie im krassen Gegensatz. Sie brachten die Leute wieder auf Touren und so kam die Party von neuem in Gange.
Zuletzt gaben sich „Nocte Obducta“ die Ehre. Teilweise obscure Texte gemischt mit einem spitzen Sound, was will man da mehr? Sie waren ein gelungener Abschluss des Festivals und rundeten das Programm ab.
Am Ende möchte ich noch erwähnen, dass das Wolfszeit Festival 2012 mit 1900 Besuchern das erste Mal ausverkauft war und das Team des Pagen Magazins gratuliert und hofft, dass es die nächsten Jahre weiterhin so gut läuft!
Fazit:
Das Wolfszeit ist ein sehr familiäres Festival, das durch eine einzigartige und wundervolle Location und ein, immer wieder, ausgewogenes, spitzenmäßiges Line up überzeugt. Für jeden, der von sich behauptet Pagan Metal zu mögen, sollte der Besuch des Wolfszeit Pflicht sein, denn trotz unfreundlicher Security und etwas kühlem Wetter ist es ein Wochenende feiern unter Pagan-Metallern!