Am Samstag den 24. März stürmten mal wieder die Heiden das Backstage! Im Zuge der Paganfest Tour 2012 spielten 8 hochkarätige Bands auf der Bühne des Werks!
Los ging es direkt mit einem kleinen Special: Die Extendet Shows des Paganfests 2012 wurden jeweils von einer lokalen Band eröffnet. In München waren das meine persönlichen Lieblinge von KNAAT. Die Jungs lieferten wie immer eine super Show, über kleine Patzer, wie rausgerissene Instrumentenkabel, konnte man vollkommen schmerzfrei hinwegsehen. Die 6 Jungheiden heizten das zu diesem Zeitpunkt bereits beachtlich gefüllte Backstage ordentlich für die folgenden Bands auf. Immer weiter so!
Die nächste Gruppierung die aufspielte war SOLSTAFIR. Eine von drei Bands dieses Abends welche nicht unbedingt zu der vorherrschenden Humppa-Dudel-Feierlaune des durchschnittlichen Pagan-Metallers passt. Nichtsdestotrotz spielten die vier Isländer souverän und mit purer Leidenschaft ihr Set herunter und ich kann für jeden der bereit ist sich auf etwas anderen, progessiveren und weniger eingängigen Pagan-Metal einzulassen nur eine Empfehlung aussprechen. Noch dazu kommt, dass die Texte in der Muttersprache, also isländisch, verfasst sind. Solche Bands spielen gewiss nicht an jeder Steckdose!
Die, die sich auf die Musik von SOLSTAFIR eingelassen hatten und sich vermutlich auf einer völlig anderen Bewusstseinsebene befanden machten nun direkt einen Senkrechtstart in die ganz andere Richtung: HEIDEVOLK waren dran. Mit vielen Songs von den letzten Alben „Ut Oude Grond“ und „Walhalla wacht“ aber auch mit einem Stück von der neuen Scheibe trieben sie die Laune wieder an die Spitze des Pegels. Folk-Metal wie er sein soll: Zum Abtanzen, Abfeiern, Lachen und natürlich zum Headbangen. Mit dabei waren natürlich auch die zwei Gassenhauer „Saksenland“ und „Vulgaris Magistralis“ – eine großartige Live-Band welche man sich bei jeder Gelegenheit zu Gemüte führen sollte!
Der Abwechslung halber wurde es nun wieder etwas atmosphärischer: NEGURA BUNGET betraten die Bühne. Und sie legten eine vollkommen außergewöhnliche Black Metal Show hin: Mit alphornartigen Blasinstrumenten, Schellen, einer merkwürdigen Holztrommel (welche letztendlich nichts anderes als ein an einen schönen Rahmen gehängtes Holzbrett war) und und und…ruhige, gefühlvolle Passagen gingen hier Hand in Hand mit für BM typischen Blast Beats, Geschrammel und Geschrei. Auch wenn ich als Deutscher kaum ein Wort der hauptsächlichen rumänischen Texte verstand war diese Band für mich der Höhepunkt des Abends.
Zeit für Zirkusmusik! Die Jungs und das Mädel von EQUILIBRIUM waren an der Reihe. Wie es sich gehört wurden sie angemessen empfangen und lieferten auch, wie meist, eine gute Show. Der Sound war nicht ganz so matschig wie sonst. Lediglich Sänger Robse wollte mir an jenem Abend nicht so wirklich gefallen. Seine Growls klangen etwas arg gepresst. Ansonsten kann man erwähnen, dass die Bayern endlich mal ihr großartiges Instrumental „Mana“ zumindest teilweise gespielt haben. Außerdem gaben sie ihre Epic-Metal-Version des Skyrim-Title-Themes zum Besten. Soweit so gut. Die wichtigsten Fetzer wie Blut im Auge, Unbesiegt und Met waren natürlich auch dabei und sorgten für die wohl gewaltigste Stimmung an diesem Abend. Auch wenn man es nicht jedem Recht machen kann: Wirklich hochloben werde ich die Band aber erst wieder, wenn sie endlich mal „Die Weide und der Fluss“ live spielen. 😉
PRIMORDIAL. Eine großartige Band. Eine wegweisende Band. Und leider eine Band der nicht ansatzweise soviel Respekt entgegengebracht wird wie sie verdient hat. Ich persönlich habe sie schon des Öfteren gesehen und weiß wie gut sie sind und man kann sie jedem Freund des Pagan-Metals nur weiterempfehlen. Auch an diesem Abend lieferten sie ein Konzert par excellence ab. Wer also seinen Horizont vom bereits erwähnten Humppa-Dudel-Feier-Pagan in dichtere Gefilde erweitern will sollte sie sich mal zu Gemüte führen.
Mea culpa, KORPIKLAANI habe ich mir nur kurz angehört: Sie klangen, meines Erachtens, wie immer, nicht so gut wie auf der Platte aber die Leute rasteten natürlich trotzdem vollkommen aus. Wieso auch nicht – irgendwie steckt die gute Laune ja auch an und ist auf jeden Fall voll und ganz partytauglich. Dennoch bin ich der Meinung dass es der Band verdammttun würde wenn Frontmann Jonne vor dem Konzert weniger säuft. Aber solange die Leute sich unterhalten fühlen ist‘s doch eine top Sache.
Zu guter Letzt kam noch ELUVEITIE. Sie beendeten den Abend mit Reissern wie Inis Mona und A Rose for Epona und überzeugte damit die Massen!
Anmerkung der Redaktion:
Die Bilder wurden in Geiselwind gemacht. In Geiselwind war als Vorband die Black Metaller von SINTECH engagiert. Sintech, die ihr neues Album Schlampenfeuer gerade erst heraus gebracht haben rockten die Hütte!
Fazit:
Die Leute waren begeistert!